Weshalb Online?
Seit Mai vergangenen Jahres lebe ich in meinem Wohnmobil, auf Reisen durch Europa, und mache die Arbeit online, die ich früher in Präsenz gemacht habe – zumindest die Einzel- und die Paartherapien.
Schon lange Zeit bevor ich dann in diese große Reise gestartet bin, war diese Form des Lebens für mich sehr anziehend, und ich stand schon ein paar Mal in meinem Leben kurz vor der Umsetzung dieser Vorstellung.
Es war dann aber doch jeweils Anderes wichtiger: Vatersein, das sich mit einem solchen Leben hätte nicht in Einklang bringen lassen, dann natürlich auch mein Beruf, meine Arbeit als Psychotherapeut, für die es notwendig war, mir über Jahre hinweg einen größer werdenden Stamm an Klienten an einem Ort zu erarbeiten – und bis vor drei Jahren war mir die Vorstellung, dies online tun zu können, sehr fremd.
Zum einen hatte ich die Befürchtung, dass es sich mit dem Wesen der Gestalttherapie, die auf Kontakt fokussiert, auf die direkte Begegnung mit dem „Du“, nicht in Einklang bringen lässt, dass mir in meiner Arbeit dann zu viele jener Informationen fehlen würden, die sich nur aus der direkten Begegnung heraus gewinnen lassen.
Dann gab es vor zwei Jahren – im ersten Lockdown – aber keine Alternative mehr als eben die Weiterführung meiner Arbeit über Skype & Co., während ich mich kurz vor Corona schon dazu entschlossen hatte,
tatsächlich auf diese lange Reise zu gehen.
Meine Erfahrung war dann, dass zwar tatsächlich einiges an Information fehlt, dass dies aber weit weniger gravierend ist, als ich mir vorgestellt hatte.
Bald war klar, dass ich auch auf diese Weise intensiv und tief mit meinen Klienten arbeiten kann, und somit war ich in der sehr angenehmen Lage, endlich beides miteinander vereinbaren zu können:
die Art und Weise des Lebens, die mir am meisten entspricht, und die Arbeit, die ich liebe.
Dann kam mir zugute, dass auch ein Gutteil meiner Klienten (und der potentiellen Klienten) ihre Vorbehalte gegen das Onlinearbeiten in dem Maße verloren hatten,
wie sie selbst in ihren eigenen Berufen mit Homeoffice Erfahrung machen konnten.
Und dann war es aber doch auch mit Verzicht verbunden, mit dem für mich schmerzlichen Verzicht auf die Weiterführung der Gestaltgruppe, die ich über 12 Jahre hinweg gegeben habe, wobei diese Arbeit sehr, sehr ans Herz gewachsen war.
Und schließlich hat es das Loslassens meiner Unterrichtstätigkeit an der Paracelsusschule Konstanz (im psychologischen Bereich – über 15 Jahre hinweg)) gebraucht, und auch das war für mich ein durchaus schmerzliches Loslassen.
Ich würde die Onlinetherapien nicht anbieten, wenn ich im Eindruck wäre, dass ich auf diese Weise weniger intensiv arbeitete, in meiner Arbeit nicht weiter wesentlich sein könnte.
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